12. November 2021
Evangelische Jugendkirche
Adolf-Todt-Straße 9
Wofür schlägt dein Herz? In welchem Rhythmus schlägt es und wann wird es sinnbildlich gebrochen? Jugendliche des Evangelischen Dekanats Wiesbaden und Vikarin Annika Dick haben für und mit Konfirmandinnen und Konfirmanden einen Gottesdienst gestaltet. „Heart-Beat“ ist der gemeinsame Rhythmus der Menschen und war der Titel dieses Konfi-Gottesdienstes – mit Trommeln und Livemusik von der Band des Stadtjugendpfarramtes.
An dem Gottesdienst in der Evangelischen Jugendkirche in Biebrich nahmen einige wenige Jugendliche vor Ort teil, die meisten haben per Livestream mitgefeiert, häufig in ihren Konfirmand*innengruppen in den einzelnen Kirchengemeinden des Dekanats.
In kurzen Spielszenen haben die Jugendlichen das Gottesdienstthema greifbar gemacht: Da ist Henry, erfolgreich, gutaussehend und reich. Sein Herz schlägt für seinen Job als Anwalt einer Großkanzlei, denn der verschafft ihm Ansehen und Reichtum. Doch dann verliebt sich Henry in ein Mädchen. Sie weist ihn ab, weil er nie Zeit für sie hat. Er gerät ins Grübeln und merkt, dass schnelle Autos, eine Villa und Geld ihm doch eigentlich nichts bedeuten. Er kündigt seinen Job, kauft sich ein Schaf, hat wieder Freizeit und gewinnt das Herz seiner Angebeteten.
Auf sein Herz zu hören, das sei manchmal gar nicht so einfach, sagen die Jugendlichen während des Gottesdienstes. Die Zerrissenheit, die Henry spürt, die kennen viele. Und da kommt Gott ins Spiel. Sein Herz schlage für uns, sind sich die jungen Leute sicher: „Gott gibt uns die Kraft und Ruhe, auf unser Herz zu hören.“
Das von der Band und Sängerin Nadine Bahr wunderbar intonierte „Schenke mir, Gott, ein hörendes Herz“ ließ diese Kraft, die im Gebet liegt, spürbar werden.
Erneut gab es im Rahmen des Gottesdienstes eine Kooperation mit dem Profi-Drummer Burkhard Mayer. Mit zwei Konfirmanden aus der Kirchengemeinde Kloppenheim und Vikarin Annika Dick haben sie die Texte und Gebete rhythmisch begleitet.
Für Mayer ist es wichtig, dass die Jugendlichen sich trauen, ihre Gedanken und Gefühle in Trommelrhythmen zu übersetzen. In Workshops wurde das vorher geübt – mit Erfolg. Den Trommeln zu lauschen – das bewegt etwas in einem, das merkt man auch als Zuhörer. Manchmal klingt es wie ein Brausen, das immer lauter wird, dann ist wieder der rhythmische Schlag einer einzigen Trommel zu hören: laut, kräftig, es entsteht eine Melodie. Man konnte spüren, dass die Rhythmen etwas zum Klingen bringen, was Sprache und Gebetstexte manchmal nicht können.