„Mit dem Herzen sehen“ – 15. Konfi-Camp

9. bis 11. Juli 2015
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Nachtkirche und Gottesdienst, Theater und Musik, Besinnliches und Nachdenkliches: Das haben knapp 800 Jugendliche aus Wiesbaden und der näheren Umgebung beim 15. Konfi-Camp des evangelischen Dekanats Wiesbaden miteinander erlebt. Auf dem Zeltplatz der Deutschen Pfadfinderschaft St. Georg in Westenohe im hohen Westerwald haben die Konfirmanden-Gruppen drei Tage lang Gemeinschaft erlebt und Gottesdienst gefeiert. Am Samstag ist das Camp zu Ende gegangen.Jugendpfarrerin Astrid Stephan ist dankbar für drei ausgelassene, fröhliche, aber auch nachdenkliche Tage bei herrlichem Wetter: „Die Konfirmanden waren super, haben bei allem gut mitgemacht – es gab sehr viele bewegende Momente.“ Ihr Dank gilt aber vor allem den zahlreichen ehrenamtlichen und hauptamtlichen Helfern, die schon Monate im Voraus mit Planung und Organisation beschäftigt waren und noch bis Sonntag auf dem Gelände abgebaut und aufgeräumt haben: „Ohne dieses super Team wäre solch eine Großveranstaltung niemals möglich“, so Stephan.Unter den rund 800 Teilnehmenden ist auch die 17-jährige Laura aus Wiesbaden-Bierstadt. Sie fährt schon zum vierten Mal mit nach Westernohe. Am Anfang war sie selbst Konfirmandin, jetzt ist sie seit drei Jahren ehrenamtliche Helferin und betreut die Bierstädter Konfis. Die gute Stimmung, der Spaß und die Gemeinschaft – gerade mit den Jüngeren – sind der Grund dafür, dass die 17-Jährige jedes Jahr wieder dabei ist. Madeleine ist 12 Jahre alt, sie gehört zum neuen Konfirmanden-Jahrgang der evangelischen Gemeinde Bierstadt und ist zum ersten Mal in Westernohe: „Richtig cool ist es hier – ich find es super, dass man sich auf dem Gelände so frei bewegen kann.“ Und auch Sophie (13) aus dem Schelmengraben ist von der Gemeinschaft beeindruckt: „ Ich find es schön, dass wir hier alles zusammen machen. Am besten hat mir das Nachtspiel durch den Wald gefallen.“Einer der Höhepunkte der drei Camp-Tage ist neben dem großen Gottesdienst mit anschließender Party der Regenbogentanz am Freitagvormittag: Wenn die rund 540 Konfis und knapp 300 Helfer nach dem Frühstück zusammenkommen, gemeinsam singen, tanzen und große farbige Tücher schwenken, verwandelt sich die Camp-Arena in einen riesigen Regenbogen.Inhaltlich stand das Konfi-Camp unter dem Motto „Mit dem Herzen sehen“. Die Jugendlichen setzten es in Spielen, Kreativangeboten und einer Nachtkirche um: Wie beurteile ich Menschen? Was mag ich an mir, was gefällt mir weniger? Dabei gab es leise und laute, meditative und kreative Momente. Im Gottesdienst stand ein Vers aus dem 1. Buch Samuel im Vordergrund, in dem es heißt: „Ein Mensch sieht, was vor Augen ist: Gott aber sieht das Herz an.“ Gerade für Jugendliche, die sich noch selbst finden und sich oft zwischen den Ansprüchen von Eltern und Schule zerrissen fühlen, sei das eine wichtige Botschaft, so Astrid Stephan: „Gott sieht dir ins Herz, er weiß genau, was du kannst und was du bist, gerade auch wenn es dir schlecht geht.“

Das 15. Konfi-Camp des evangelischen Dekanats Wiesbaden wurde organisiert und durchgeführt von vielen ehren- und wenigen hauptamtlichen Mitarbeitenden des evangelischen Stadtjugendpfarramts Wiesbaden unter Leitung von Stadtjugendpfarrerin Astrid Stephan und dem Gemeindepädagogen Achim Hoock. Mit seinen 800 Beteiligten ist es deutschlandweit das größte Konfirmanden-Camp. Es findet jährlich auf dem Gelände des Bundeszentrums der Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg in Westernohe statt und ist der Auftakt des neu beginnenden Konfirmandenjahres.