Nacht der Lichter

26. März 2017
Evangelische Jugendkirche,
Adolf-Todt-Straße 9

 

 

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Absolute Stille herrschte für sieben Minuten in der mit Kerzen ausgeschmückten  Evangelischen Jugendkirche Wiesbaden. 50 Menschen unterschiedlichsten Alters saßen schweigend, ins Gebet vertieft oder ihre Gedanken schweifen lassend, in den Kirchenbänken. Manche saßen auch auf ausgerollten Isomatten, die vor dem in Kerzenschein getauchten und mit langen von der Kirchendecke hängenden roten Stoffbahnen geschmückten Altar ausgebreitet waren. Sie alle waren gekommen, um an der Nacht der Lichter der Evangelischen Jugendkirche Wiesbaden und der Katholischen Jugendkirche Kana teilzunehmen. Zum wiederholten Mal veranstalteten die beiden Wiesbadener Jugendkirchen ein gemeinsames Taizé-Gebet.

Wie in der ökumenischen Kommunität im französischen Ort Taizé wurde an diesem Abend in der evangelischen Jugendkirche Wiesbaden gefeiert – mit Liedern und Gebeten der Ordensbrüder aus Taizé. Statt einer Predigt zu lauschen, konnten die Gäste in ihr Inneres hören oder beten. Als eine von zwei besonderen Aktionen wurde an der Osterkerze ein Licht entzündet, an dem die Anwesenden ihre Kerze, die sie zu Beginn der Feier erhalten hatten, anzündeten. „Diese Aktion findet in Taizé jeden Samstagabend statt“, erklärte Astrid Stephan, die als evangelische Stadtjugendpfarrerin die Leiterin der Evangelischen Jugendkirche ist, vor Beginn des Gottesdienstes. Als weitere Aktion fand eine Kreuzesanbetung statt: Die Nacht der Lichter geht am Ende in ein Gebet vor dem Kreuz über: Dazu wurde das große Holzkreuz mit der Jesus-Ikone, wie sie auch in Taizé zu finden ist, auf den Boden vor dem Altar gelegt. Die Gottesdienstbesucher waren eingeladen, sich vor das Kreuz zu knien, die Stirn auf das Kreuz zu legen und in einem stillen Gebet alle Sorgen vor Gott zu bringen. „Diese in unseren Breitengraden etwas ungewöhnliche Gebetshaltung gehört in Taizé zum festen Wochenrhythmus“ erläutert der katholische Jugendseelsorger Jürgen Otto. Die Gäste der Wiesbadener Nacht der Lichter nutzten rege diese Möglichkeit des Gebets. Zahlreich strömten sie Richtung Altar, während die, die noch in den Kirchenbänken saßen Lieder sangen. „Taizé-Gebete sind etwas ganz besonderes“, freuten sich die Theologen Astrid  Stephan und Jürgen Otto. Und das war in den Gesichtern der Teilnehmenden zu sehen und im Gesang und der Stille, die während des Taizé-Gebets die Evangelische Jugendkirche Wiesbaden füllten, zu spüren.